Läbeslauf

Anfänge

Ich bin 1974 in Zug geboren und in Unterägeri aufgewachsen. Nach erfolgreichem Blockflöten-Unterricht und frustrierenden Klavier-Versuchen besann ich mich mit 11 Jahren wieder auf ein Blasinstrument, die Klarinette. Bei meinem Onkel durfte ich probieren – begeistert versuchte ich mich sofort auch an seinen «Ländler-Noten-Büechli». Schon nach 2 Monaten begann ich mit meinem Klassenkameraden Dominik Lendi im Duo zu spielen und sofort stellten sich die ersten Erfolgserlebnisse ein.

Ende 1985 lernten wir gemeinsam den Akkordeonisten Jörg Wiget kennen und konnten so die Gupfbuebä gründen. Es wurde die Grundlage für unser späteres Musikerleben.

Studium

1989 wurde ich am Konservatorium Luzern in die Klarinettenklasse von Gian-Battista Sisini aufgenommen. Ich konnte meine Fähigkeiten wesentlich verfeinern und mein musikalischer Horizont wurde erweitert. Trotzdem blieb mein Herz in der Volksmusik.

Neue Einflüsse

1994 schloss ich das Lehr-, zwei Jahre später das Konzertdiplom ab. Die Zeit mit den Gupfbuebä war nun für’s Erste abgelaufen, an ihre Stelle trat Pareglish und bald darauf die Hujässler. Zusammen mit Markus Flückiger konnte ich eine neue Art Volksmusik aufbauen – wir spielten einfach nach dem Lustprinzip drauflos und suchten zwanglos neue Wege. Diese Zeit war ab 1995 auch durch Ueli Mooser und die Aroser Kurswochen geprägt.

Prägende Projekte

2002 kam die Hannelimusig dazu, durch sie lernte ich die Volksmusik aus dem 19. Jhd. kennen und lieben. Bei vielen Projekten durfte ich mitwirken und Erfahrungen sammeln, mit der Akkordeonistin Patricia Draeger bei «Paralpin», mit der Jodlerin Nadja Räss auf zwei Stimmreisen, mit dem Gitarristen Max Lässer und mit der Sängerin und Schauspielerin Christine Lather in mehreren Bühnenprogrammen. Auch wichtige Theaterproduktionen haben mich in ihren Bann gezogen: Christoph Marthaler’s «Hotel Angst», zusammen mit Schwyzerörgeler Simon Dettwiler, «das gefrohrene Herz» von Annette Windlin mit den Hujässlern und «das Comeback der Geschwister Schmid» am Casino-Theater Winterthur.

Schwyz, Luzern, Zürich

Seit 2004 bin ich mit meiner Frau Helen in Schwyz beheimatet. In dieser Zeit wurden an der Hochschule Luzern-Musik auch die ersten Versuche mit Volksmusik gemacht. Ich konnte den Schwerpunkt Volksmusik mitaufbauen und durfte erste Workshops geben. Von 2008-2018 stand er unter meiner Leitung. Der Schwerpunkt Volksmusik blieb klein aber fein und ich durfte grossartige junge Volksmusiker auf ihrem Weg begleiten.

Durch die Hochschule Luzern-Musik bin ich auch in das Projekt «Broadcasting Swissness» involviert worden. Es ging um die Musik-Aufnahmen aus den 50er-Jahren vom Schweizer Radio. Im Rahmen dieser grossangelegten Aufarbeitung dieses grossartigen Dokuments kam auch die SRF-Musikwelle auf mich zu – ab 2013 durfte ich mit meiner wöchentlichen Rubrik «aus der Sammlung Fritz Dür» auf den Sender.

Wurzelpflege

2006 haben wir auch die Arbeit mit den Gupfbuebä wieder aufgenommen und geniessen die Musik unserer Anfänge. Wir teilen die Freude am konzertanten Innerschwiizer-Stil auch mit Musikanten wie Thury Horath, Walter Balmer oder den Della-Torres aus der Rose Kerns – so durften wir mit ihnen ihre Kompositionen auf CD aufnehmen.

Show-Band

2009 begann die Zeit von «SRF-bi-de Lüt-Live» mit Nik Hartmann. 6 Sommer lang durften wir an die schönsten Plätze der Schweiz reisen und tolle Künstler begleiten mit unserem Mix aus Rock-Band und Ländlerkapelle. Diese Formation habe ich ein Jahr früher für einen tollen Kompositions-Auftrag aus Zug, das Füürwärch, gegründet. Bis heute spielen wir noch sporadisch mit dem Dani Häusler-Komplott. Ein weiterer Höhepunkt mit dieser Band war 2015 die Freilichtaufführung «Morgarten – der Streit geht weiter» unter Regisseurin Annette Windlin.

Kirchenorgel

2011 begann auch die Zusammenarbeit mit Maryna Burch-Petrichenko und Willi Valotti. Unter dem Projektnamen «Bergmusik» reisen wir von Kirche zu Kirche und präsentieren Volksmusik mit Kirchenorgel. Inzwischen sind noch zwei weiter Programme mit mir auf Tournee: Bergmusik mit verschiedenen Klangfarben mit Severin Suter (Cello) oder mit dem Jodelterzett Seetal (Yvonne Fend, Karin Weber, Sämi Studer, Doris Erdin (Akk))

Theater

Seit 2013 zähle ich, in Abwechslung mit Philipp Mettler, auch zur «Hausband» von Schauspieler Erich Vock am Bernhard-Theater Zürich. Unter Bandleader Erich Strebel spiele ich mit grosser Freude bei «Stägeli uf, Stägeli ab» und beim «Schwarzen Hecht». Mit «der kleinen Niederdorf-Oper» wurde mir sogar ein Kindheits-Traum erfüllt. Ich möchte auch zwei weitere Theater-Projekte erwähnen: das «Bezirksgericht» mit Schauspieler Oscar Sales Bingisser in Einsiedeln und «äm Franz ä Chranz» von Franz-Xaver Nager in meiner neuen Heimat Schwyz. Beide Produktionen haben mich auf neuen Ebenen gefordert. Mit Arrangements von eigenen Stücken trat ich in den letzten Jahren mit Blasorchestern auf: mit der Harmoniemusik Triengen, Willisau und Brunnen, mit der Luzerner Blaskapelle Lublaska oder der Lucerne Concert Band.

Radio

Bis 2018 habe ich auch immer unterrichtet. Mit der neuen Herausforderung als Redaktor für Volksmusik auf der SRF-Musikwelle habe ich diese Tätigkeit nun aufgegeben.

Ehrungen


SRF Musikwelle

Das vom Schweizerischen Nationalfonds geförderte Forschungsprojekt «Broadcasting Swissness» der Hochschule Luzern, den Universitäten Zürich und Basel zur Musiksammlung von Fritz Dür öffnete mir 2013 die Tür zum Radio. Es war ein Wink des Schicksals - seit 2018 ist Radio mein Broterwerb und meine zweite Leidenschaft.

Dokumentation

Diplomarbeit im Rahmen der Ausbildung am «MAZ – Die Schweizer Journalistenschule» von Raphaela Reichlin. Der Film «Dani Häusler – Reformator der Volksmusik» wurde im Sendegefäss «Report» am Samstag, 12. Januar 2019 auf Tele 1 ausgestrahlt.